PresseBeinahe ein „Grimm-Sekt“

— NRZ

Der Künstler schuf das Flaschenetikett für eine Marke, die geschaffen wurde, um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln

Bettina Schack

Dinslaken. Bei Brigitte und Eva Korn knallten gestern die Sektkorken. Anlass: die aktuelle Sortimentserweiterung um ein prickelndes, geistvolles Produkt, das man jedoch in einer Buchhandlung nicht sofort vermuten würde: Sekt und Wein des Labels „Fylgie“. „Wir nehmen eine gesellschaftspolitische Aufgabe wahr“, stellte Brigitte Korn klar. Und in der Tat hebt sich „Fylgie“ nicht nur durch den keltischen Namen und das von Alfred Grimm geschaffene Künstleretikett ab. Die Marke wurde eigens geschaffen, um die außermedizinische Versorgung krebskranker Kinder zu unterstützen.

Leukämie-Erkrankung gab den Anstoß

Eine Leukämieerkrankung in der Familie rüttelte Thorsten Schulenburg, Dortmunder Inhaber mehrerer Lebensmittelmarktfilialen, auf, brachte ihn in Kontakt mit der Arbeit des ehrenamtlichen Elterntreff leukämie- und tumorkranker Kinder. Neben unmittelbaren Beistand finanziert der Verein medizinisches Gerät und eine Kunsttherapeutin an der Dortmunder Klinik. Der jährliche Bedarf an Spendengeldern: 100 000 Euro.

Einen Teil davon möchte Schulenburg nun mit eigener Sektlinie beisteuern. Seit Ostern sind die Flaschen aus dem Trierer mittelständischen Hause Langenbach als „Fylgie“ auf dem Markt, im Juni konnten die ersten 3600 Euro dem Elterntreff überreicht werden. 6 Euro kostet die Flasche in den Buchhandlungen Korn in Dinslaken und Herta Gebauer in Wesel, 2,50 Euro fließen dem guten Zweck zu.

Für Dinslakener ist „Fylgie“ auch ein lokales Produkt. Barbie Switlick aus Hiesfeld entwickelte Layout und Namen. Fylgien sind laut keltischer Mythologie die Schutzgeister kleiner Kindern bei Gefahr. „Ich habe mich bewusst für einen bedeutungsschwangeren Namen entschieden“, so Switlick. Und für ihren ehemaligen Kunstlehrer. Die „Fylgie“ auf dem Etikett in der Gestalt eines Grimms Mädchen breitet schützend einen Arm aus.

Das Originalmotiv befindet sich inzwischen im Besitz des Elterntreffs. In den nächsten vier Wochen leisten Mädchenbilder von Alfred Grimm an den Wänden dem Sekt in der Buchhandlung Gesellschaft. Derweil möchte Thorsten Schulenburg den Vertrieb ausbauen. Er steht in Verhandlung mit dem Großvertrieb einer Supermarktkette.

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